Zurück

Die Corona-Krise als Chance begreifen – oder doch lieber Stillstand?

Die Corona-Pandemie hat wohl als erste Pandemie unserer Zeit den gesamten Erdball erfasst. Überall schiessen die Fallzahlen vermeintlich ungehindert in die Höhe. Mittlerweile sprechen die Medien in Europa von einer zweiten Welle. Die Vereinigten Staaten weisen die höchsten Fallzahlen auf, gefolgt von Indien und – Frankreich.

Mehrere Wirtschaftsexperten sprechen von signifikanten Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. So gehen aktuelle Prognosen von einem Einbruch des Schweizer Bruttoinlandsprodukts von 4 bis 5,4 Prozent aus. Das Staatssekretariat für Wirtschaft rechnet sogar mit einem BIP-Rückgang von 7 Prozent, im Falle einer schwerwiegenderen Rezession von 10 Prozent. Damit verbunden: immer auch ein Anstieg der Arbeitslosenquote. Einer Umfrage von Deloitte zufolge waren bei den Selbständigen rund 77 Prozent negativ betroffen, bei den Angestellten waren es 63 Prozent. Als negativ wurde die Reduzierung der Arbeitszeit, der Abbau von Überstunden oder das Vorziehen des Urlaubs gewertet. Dennoch tut sich der berühmte Silberstreif am Horizont auf – zumindest für bestimmte Bereiche. Je affiner eine Branche der Digitalisierung gegenübersteht, umso besser und einfacher scheint die Transformation inmitten der Krise auch für die Angestellten zu gelingen.

Was ist der Status Quo des Online-Marketings inmitten einer Pandemie?
Welche Vorgehensweise ist in dieser Situation die richtige? Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen stellen sich in diesen Monaten ganz neuen, nie da gewesenen Herausforderungen. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Strategien – vor allem dann, wenn es um den Bereich des Marketings geht. Während die einen ihre Werbemassnahmen reduzieren oder gar völlig aussetzen, intensivieren die anderen ihre Bemühungen und sehen die Krise bisweilen auch als Chance. Unstrittig ist in diesem veränderten Pandemie-Szenario sicherlich, dass das Online-Marketing vor dem Hintergrund eines neuen, anderen Status Quo bestehen muss.
Was auffällt: zu den Verlierern der Corona-Krise gehören vor allem jene Unternehmen ohne klare digitale Strategie. Welchen Einfluss die Krise letztlich auf den Werbemarkt nehmen wird, weiss wohl keiner so genau. Selbst die Aussagen der Branchenexperten differieren hier. Einhellig in ihrer Meinung sind sie aber im folgenden Punkt: Werbung ist für die meisten vor allem jetzt wichtiger denn je. Frei nach dem Motto: Jetzt erst recht.

Wer als Unternehmen in dieser Situation bestehen, ja vielleicht sogar stärker daraus hervorgehen möchte, der muss neuen Ideen offen gegenüberstehen. Zehn Ideen eröffnen neue Chancen auf Umsatzsteigerungen in Pandemie-Monaten. Von kollektiver „Deckung“ für Marketer und Kollegen kann hier nämlich keine Rede sein.

Deshalb gilt: Neue Ideen müssen her. Oder doch nicht? Manche Tools liegen auf der Hand, müssen aber erst wiederentdeckt werden. Andere sind völliges Neuland. Wieder andere sind so sehr Teil des Geschäftslebens, dass ihre Vorteile in diesen besonderen Zeiten erst bei genauem Hinsehen deutlich werden. Der berühmte Wald also, der einem vor lauter Bäumen verborgen bleibt.

Chance 1: Nutzung von Cloud-Computing mit Google Workspace
Wer seine Mitarbeiter coronabedingt ins Home-Office schicken musste, schiesst sich als Unternehmen nicht automatisch ins Produktivitäts-Aus – im Gegenteil. Mit intelligenten Lösungen durch Cloud-Computing können auch Unternehmen, die die Digitalisierung noch nicht zur Chefsache erklärt haben, das Home-Office unfallfrei gestalten. Google Workspace verknüpft Tools, die einer breiten Nutzerschaft bereits bekannt sind. So lassen sich leicht integrierbare, individualisierte Applikationen sinnvoll und effizient vernetzen. Teil von Google Workspace sind neben dem klassischen Gmail und Google Drive auch Google Meet und Google Chat. Beide sind für die interne wie externe Kommunikation von Nutzen. Online-Termine oder Besprechungen lassen sich einfach planen und durchführen. Eventuell befürchtete Einbussen in der interpersonellen Kommunikation oder Kundenkommunikation kann das Unternehmen auf diese Weise erfolgreich verhindern.

Chance 2: Conversion Tracking als Kontrollmassnahme
Vor allem im E-Commerce sollte dem Conversion-Tracking eine grosse Bedeutung beigemessen werden. Warum? Verschiedene Kenngrössen geben Aufschluss über den Erfolg der eingesetzten Marketing-Massnahmen. Sie erhalten Aufschluss über das Kundenverhalten auf Ihrer Seite. Die Auswertungen machen sichtbar, welche Keywords, Anzeigen oder Kampagnen zu sogenannten Conversions führen. Eine Conversion bezeichnet die Handlung eines Kunden – welche Handlung dies genau sein soll, legen Sie im Vorfeld fest. Dazu kann jedwede Interaktion mit Ihrem Unternehmen gehören. Auf diese Weise können Sie nachvollziehen, wie Sie Ihr Werbebudget weiterhin sinnvoll und effizient verwenden.

Chance 3: Search Engine Optimization der Website
Search Engine Optimization, kurz SEO – das Geheimnis jeder Website, die im Google Ranking aufsteigen möchte. Blogs gehören dabei zu den beliebtesten Mitteln, um SEO-freundlichen Content zu kreieren. Um die eigene Website optimal in den Google-Suchergebnissen zu platzieren, muss der Inhalt aber auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Ein rudimentäres Füllen mit möglichst vielen Keywords ergibt wenig Sinn, denn es mag vielleicht ein gutes Ranking verschaffen, ist aber für die Zielgruppe weitestgehend uninteressant oder irrelevant. Das Ergebnis: kein Traffic. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen: die Aktualität des Contents. Egal, ob Blog oder News – die Texte sollten stets aktuell sein und einen Mehrwert für den Leser bieten.

Chance 4: Der gute, alte Newsletter
Totgeglaubte leben länger. Das trifft auch auf den guten, alten Newsletter zu. Wohl keine Massnahme wurde und wird so sehr verkannt wie der Newsletter. Gut aufbereitet, macht er beim Bestandskunden richtig was her. Ein solcher Kunde erhält sehr wahrscheinlich mehrere Newsletter pro Tag, bei denen er sich irgendwann einmal mehr oder weniger freiwillig angemeldet hat. Der Grossteil landet dabei in der Ablage P – dem Papierkorb, in der Regel ungeöffnet. Ihr Ziel ist es also, den Empfänger dazu zu bewegen, die E-Mail zu öffnen. Dabei muss der Newsletter einen vermeintlich simplen Umstand kommunizieren: den Benefit für den Kunden. Dafür ist es unabdingbar, seine Bedürfnisse zu kennen und ihm genau dafür eine massgeschneiderte Lösung anzubieten. Mit Tools wie MailChimp können Sie einen Grossteil Ihrer Prozesse automatisieren. Andere Dienste stellen ähnliche Leistungen zur Verfügung. Hier gilt es einfach, den Vergleich zu ziehen.

Chance 5: Google Ads
Aus dem einstigen Google AdWords ist Google Ads geworden. Mit Google Ads können Sie Ihre künftigen Kunden gezielt ansprechen. Und zwar genau dann, wenn dieser nach seinem Wunschprodukt oder seiner Wunschdienstleistung sucht. Google Ads erleichtert die Auslieferung relevanter und vertrauenswürdiger Werbeinhalte, sodass sowohl bestehenden als auch potenziellen Kunden das passende Ergebnis auf Basis ihrer Suche angezeigt wird. Mithilfe von Anzeigengruppen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Produkte oder Dienstleistungen zu kategorisieren und anhand von Keywords, Budget, Geo-Targeting und anderen Einstellungen auszurichten.

Chance 6: Besserer Kundenkontakt
Gelangen Kunden über die Google-Suche auf Ihre Website, ist das beinahe schon die halbe Miete. Denn nahezu 90 Prozent der Verbraucher bevorzugen eine persönliche, aber doch eher informelle Beratung über einen Live-Chat und ziehen dies einer Beratung per E-Mail vor. Studien belegen zudem die deutlich höhere Conversion-Rate, die mit einem höheren Warenwert in Verbindung steht. Neben geringeren Service-Kosten und der Vermeidung von Warenkorbabbrüchen bietet der Live-Chat einen weiteren signifikanten Vorteil: er steigert die Kundenzufriedenheit und gilt als Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz – zwei Schlüssel-Werte für Ihr Unternehmen.

Chance 7: Empathie als verkaufsförderndes Element und Chance für Storytelling
Ohne die Mitarbeiter läuft nichts. Insbesondere inmitten einer Pandemie. Sie halten den Laden am Laufen. Einige Unternehmen haben dies im Rahmen ihrer aktuellen Kampagnen bereits aufgegriffen und würdigen die Mitarbeiter entsprechend. Warum? Es ist Teil der unternehmerischen Verantwortung, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Eine zu späte Reaktion kann fatale Auswirkungen auf die Reputation des Unternehmens und den Markenkern haben.

Auf diese Weise motivieren die Unternehmen nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern profilieren ihre Marke auch gegenüber Kunden. Stichwort Storytelling. Eine zielgerichtete Emotionalisierung von Inhalten kann sowohl den Mehrwert eines Produkts oder einer Dienstleistung als auch den Wert einer Marke erhöhen. Dabei basieren alle Geschichten auf einer ähnlichen Methode: dem Helden, der sich in einem Konflikt befindet und am Ende den Sieg davonträgt. Was entscheidend zu seinem Sieg beiträgt, ist die Weiterentwicklung, die er im Laufe der Erzählung durchläuft. Damit sich Nutzer mit der Story identifizieren können, muss sie glaubwürdig und authentisch wirken. Die ausgetragenen Konflikte sollten deshalb möglichst nachvollziehbar und verständlich sein.

Chance 8: Den USP wirklich unique machen
Gilt Ihre bisherige Unique Selling Propostion noch immer? Oder hat sie sich vielleicht verschoben? Veränderte Kundenbedürfnisse können auch Auswirkungen auf Ihr bisheriges Alleinstellungsmerkmal haben. Vielleicht können Sie ein weiteres Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten, das Ihnen inmitten der Corona-Krise in die Hände spielt – und Geld in die Kassen spült.

Überprüfen Sie daher Ihre Konkurrenz genau: wie positioniert sich der Wettbewerber? Und in welchen Bereichen liegen Ihre Stärken – und Ihre Schwächen? Denken Sie ebenso an Ihre Zielgruppe und stellen Sie deren Wünsche, Gewohnheiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Arbeiten Sie heraus, welches Merkmal noch nicht oder nur unzureichend von der Konkurrenz besetzt ist, vor allem vor dem Hintergrund der Pandemie-Situation.

Chance 9: Verändern Sie Ihre Strategie
Überdenken Sie gerade in diesen herausfordernden Zeiten Ihre aktuelle Marketingstrategie. Anstatt durch Performance Marketing auf den reinen Abverkauf von Produkten oder Dienstleistungen zu setzen, sollten Sie möglicherweise die Gunst der Stunde nutzen und Ihre Positionierung mittels Branding-Kampagne neu, anders oder besser kommunizieren. Betrachten Sie Corona also keinesfalls als (unfreiwillige) Pause, sondern passen Sie sich den neuen Gegebenheiten an. Planen Sie Ihre Kampagnen rechtzeitig und vorausschauend. Damit stellen Sie sicher, dass auch in post-Corona-Zeiten potenzielle Kunden auf Ihr Unternehmen aufmerksam werden. Hilfreich ist dabei eine diversifizierte Omni-Channel-Strategie, bei der alle verfügbaren Kanäle einbezogen werden.

Chance 10: Onlinepräsenz ausbauen und stärken
Zu guter Letzt gehört eine ansprechende Onlinepräsenz zum absoluten „Must“ in Corona-Zeiten. Für Unternehmen, die bisher ausschliesslich offline verkauft haben, ist der Onlineshop ein zusätzliches, attraktives Erlösmodell. Können Sie bereits auf Erfahrung im Online-Bereich zurückgreifen oder bauen vielleicht sogar einzig darauf? Umso besser. Optimieren Sie Ihren Webauftritt und nutzen Sie Ihr Potenzial bestmöglich. Dazu zählt aber nicht nur die Website an sich, sondern auch die verwendeten Social-Media-Kanäle, die sinnvoll und mit verändertem Inhalt als üblich bespielt werden sollten.

Fazit
Den einen Königsweg gibt es in der Corona-Krise sicherlich nicht. Fest steht aber, dass gewisse Parameter einen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens in diesen Zeiten haben. Das Kundenverhalten hat sich verändert: Menschen bleiben vermehrt in den eignen vier Wänden. Das veränderte Verhalten führt gleichzeitig auch zu einer veränderten Nutzung von Werbekanälen. Dazu zählen Kanäle, denen Sie bisher möglicherweise keine grosse Bedeutung beigemessen haben. Warum? Menschen verbringen mehr Zeit vor dem Fernseher, dem Smart-TV und dem Smartphone, am Laptop oder dem Tablet. Machen Sie sich diese Eigenschaft der Kunden zunutze. Die Investition in unterschiedliche Kanäle bringt nicht immer einen direkten Rückfluss der eingesetzten Finanzmittel, dient aber dem Aufbau der für die Kundenbindung so wichtigen Reputation – und damit letztlich auch der Kundenbindung selbst. Intensivieren Sie also in jedem Fall Ihre Kundenkommunikation, seien Sie dabei authentisch und vermitteln Sie Ihren Kunden das Gefühl, „mittendrin“ zu sein.

Sie wissen noch nicht genau, wie Sie das anstellen sollen? Wir helfen Ihnen gern dabei.

Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Gespräch oder für einen Online-Termin mit Videocall – wir helfen Ihnen, Ihr Unternehmen erfolgreich durch diese Krise zu manövrieren und sie als das zu begreifen, was sie ist – eine Chance!